
Die Ausstellung „Kreative Ausdruck“, die im Kulturforum Stallikon stattfindet, bildet den Abschluss der Feierlichkeiten zum 900-jährigen Bestehen von Stallikon. Diese einzigartige Ausstellung würdigt die reiche Geschichte des Dorfes und hebt die zeitlose Kraft der Kunst hervor.
Im Mittelpunkt dieser Feier steht Roland Favre, ein 90-jähriger Künstler aus Stallikon, dessen lebenslange Hingabe zur Kreativität inspirierend ist. Roland begann im Alter von 16 Jahren mit der Malerei und nutzte die Kunst als Mittel zur Reflexion, Meditation und Selbstausdruck, selbst während seiner Jahre in der Schweizer Armee.
Für Roland ist Kunst eine Reise, um die wesentlichen Wahrheiten des Lebens zu erforschen. Seine Arbeit ist tief beeinflusst von östlichen Philosophien und Ideen. Sein kreativer Prozess erstreckt sich über mehr als siebzig Jahre und schöpft aus vielfältigen Quellen, von Shitao bis zu Matisse, Braque und Picasso.
Rolands Kunstwerke zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Mit Materialien wie Acryl, Öl, Aquarell, Tinte und Collagen erschafft er Kompositionen, die reale und imaginäre Welten widerspiegeln. Oft verwendet er unkonventionelle Materialien wie zerrissenes Papier und Stoffe. Seine Philosophie spiegelt Paul Klees Worte wider: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sie macht sichtbar.“
Rolands kreativer Weg wurde durch frühe Lektionen bei Albert de Wolff und den Austausch mit anderen Künstlern geprägt. Diese Erfahrungen bildeten die Grundlage für seine persönliche „Schule der Kunst“. Seine Ateliers in Stallikon und Saillon sind Zeugnisse seiner Kreativität, gefüllt mit Hunderten von Kunstwerken.
Seit seiner ersten Ausstellung 1998 hat Roland seine Werke in zahlreichen renommierten Veranstaltungsorten in der Schweiz gezeigt. Seine Kunst dient als Brücke zwischen dem Realen und dem Imaginären, der Vergangenheit und der Gegenwart.
Die Ausstellung „Kreative Ausdruck“ verkörpert Rolands Vision perfekt. Als letzter Teil der Feierlichkeiten zum 900-jährigen Bestehen von Stallikon ist sie eine Hommage an die Kraft der Kunst. Rolands Geschichte erinnert uns daran, dass Kunst nicht nur ein Spiegel der Realität ist, sondern auch ein Werkzeug, um neue Möglichkeiten zu erschaffen.
Text & Foto :Deviprasad Rao
Kulturforum Stallikon
Quelle: Affolter Anzeiger
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